Hallo zusammen,
zugegeben, ich hab mich jetzt schon eine Weile nicht mehr gemeldet… Sorry!!!
Das lag zum einen daran, dass Phase 2 (Dachdecker/Zimmermann) so hervorragend abgelaufen ist und ich die weiteren Schritte erstmal einleiten mußte. Zum anderen hatte ich mir eine Verletzung am Bein zugezogen und war dadurch etwas (teils stärker) behindert.
Ja so ist das wohl, wenn man baut…. Da kommen dann solche Dinge – wie Krankheiten und „Zipperlein“ – die man gar nicht brauchen kann.
Nun gut – Es ist „angerichtet“:
Das Dach ist neu und dicht! Vom alten Fassadenholz ist nicht viel übrig geblieben. Die Scheune ist dreiseitig ein- bzw. abgeplant. Die Hofseite zur Bearbeitung „frei“.
Mittlerweile sind auch die Lehmsteine und das Mörtelmaterial auf der Baustelle und ich kann mich als Maurer versuchen. Und ich muss sagen; es macht immer noch Spaß!
Lehmsteine sind (bei uns werkseitig, maschinell hergestellte) in Formen gepresste und an der Luft getrocknete Lehmquader. Vor der Pressung werden dem Lehm diverse Zusatzstoffe wie Sand, Strohhäcksel und Fasern beigemischt. Grundsätzlich gibt es die Steine in 3 Formaten (DF, 2DF und 3DF).
Ich habe mich für zwei verschiedene Steinformate entschieden. Warum?
Außenseitig erhalten alle ausgefüllten Gefache einen Kalkputz und einen farbigen Silikatanstrich (als Wetterschutz) – dafür spielt das Steinformat also nur eine untergeordnete bzw. gar keine Rolle. Zügiger verarbeiten lassen sich dabei natürlich die großformatigen Steine. Das „Schafft“!
Mein Plan für die Innengestaltung sah vor, dass die rechte Seite „großzügig offen“ und die Wände von innen als „Sichtmauerwerk“, optisch sichtbar verbleiben – maximal einen Anstrich bekommen. Darum bestellte ich für diese Seite ein Ziegelformat in 2DF.
Die linke Scheunenseite bekommt (irgendwann – wir haben ja Zeit!) eine und eine halbe Zwischendecke. Im unteren Bereich wünsche ich mir, eine Werkstatt einzurichten. Somit wird hier nicht mehr viel von den Innenseiten der Außenenwände zu sehen sein und ich entschied mich deshalb für das größere Steinformat (3DF).
Meine Erfahrungen aus den letzten 3 Wochenenden:
Zur Vorbereitung musste ich erstmal alle Holzteile reinigen und mit einem Holzschutzmittel (gegen Bläue, Pilze und Insekten) vorbehandeln. An die seitlich, senkrecht aufragenden Balkeninnenseiten mußte ich Dreikantleisten vornageln, damit das Mauerwerk im Gafach auch eine Verankerung erhält. Dann konnte gemauert werden.
Alles Übungssache! Eine gerade und im Lot ausgerichtete Mauer möchte ich sicher noch nicht setzen! Aber die relativ kleinen Gefache lassen sich mit den Steinen recht gut ausmauern. Dennoch galt es einige Punkte zu beachten:
- Die Gefachausmauerung muß ca. 1,5-2cm zurückgesetzt sein, damit außenseitig auch noch der Putz Platz hat – ohne daß die Füllung über die Balken steht.
- Kommt man an die obere Unterkante, läßt man den sich bildenden Spalt erstmal offen. Da Lehm beim Trocknen etwas an Volumen verliert, würde sich ein neuer Riss oder Spalt bilden, den man dann nachträglich wieder verfüllen muß – also eine Woche trocknen lassen und die Schlitze später verfüllen.
- Wenn man vor Ort ist, hat man den Vorteil die Flächen ab und zu leicht anzufeuchten. So gewährt man, dass der Lehm in „Ruhe trocknen kann“ und sich keine feinen Haarrisse bilden.
- Eigentlich soll man auch die Steine kurz vorm setzen in Wasser tauchen (damit das Mörtelwasser nicht sofort in den Steinen verschwindet und somit zu eine schlechteren Verbindung von Ziegeln und Mörtel führt)… Das kommt jedoch auf die Steine an! Ich habe die jeweiligen Steinansichten, welche in Kontakt mit Mörtel kamen, mittels Gartenspritze vorgenässt.
Zu den Steinen komme ich dann später nochmal!